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Lernen mit Hilfe von Karteikarten

Das Jurastudium ist schwer. Das liegt vor allem an der gewaltigen Stoffmenge, die erfasst werden muss. Der umfangreiche Lernstoff muss richtig verwaltet und in Klausuren angewandt und umgesetzt werden. Wegen des Stoffumfangs ist die Erarbeitung eines eigenen Lernsystems unabdingbar: Lerne ich mit Lehrbüchern, Skripten oder Karteikarten? Wegen der großen Bedeutung sollte man sich frühzeitig mit dieser Frage auseinandersetzen.

Nicht für jeden Studierenden und nicht in jedem Stadium des Studiums ist das Lernen mit Karteikarten sinnvoll. Für wen Karteikarten das geeignete Hilfsmittel sind, hängt unter anderem davon ab, welcher Lern- und Lesetyp man ist.

Das juristische Lernen vollzieht sich am besten in drei Schritten:


Erster Schritt: Ein Wissensfundament erarbeiten


Als erstes sollte man sich ein Wissensfundament erarbeiten. Die Erfahrung lehrt, dass das alleinige Lernen an Karteikarten oder Fällen gefährlich ist. Ein gutes Wissensfundament erarbeitet man sich am besten, indem man ein Lehrbuch durcharbeitet. In diesem ersten Schritt sollte man noch nicht mit Karteikarten lernen. Karteikarten sind komprimiert und stellen den Stoff meist verkürzt dar. Ohne Wissen und Verständnis fällt der Umgang mit Karteikarten schwer. Das Studium der Rechtswissenschaften ist didaktisch nicht vergleichbar mit dem Erlernen einer Fremdsprache oder einem Medizinstudium. Ein Gespür für das Lösen unbekannter Fälle bekommt man durch Verständnis. Verständnis gewinnt man nicht, indem man stupide Karteikarten lernt. Der Schlüssel zum Erfolg im Jurastudium liegt nicht in der Abfrage theoretischen Wissens, sondern in der eigenständigen Lösung von Klausuren.


Zweiter Schritt: Das Lernen mit Karteikarten

 

Das Wissen aus den Lehrbüchern muss wiederholt werden. Denn nur wenige Jurastudenten und Rechtsreferendare haben das Glück, dass sie den Inhalt eines Textes in einem Lehrbuch nach dem „richtigen“ Lesen (ihn also aktiv mit Stift und Textmarker durcharbeiten) auch gelernt haben. Lesen ist nicht lernen! Das aktive Lesen eines Lehrbuchs führt meist nur zum Verstehen des Textes, nicht aber zum Beherrschen des Inhalts. Für das Wiederholen, Einprägen und Auswendiglernen von Definitionen und Prüfungsschemata sind Karteikarten sehr hilfreich. Karteikarten kann man sich selbst erstellen. Als Vorteil beim eigenen Erstellen von Karteikarten wird oft vorgebracht, dass man durch das Schreiben lernt. Es mag sein, dass beim Aufschreiben das Verständnis gefördert wird, doch sollte man bedenken, dass das Erstellen eigener Karteikarten viel Zeit in Anspruch nimmt. Zeit, die man nicht hat. Das Erstellen eigener Karteikarten ist daher nicht für jeden gleichermaßen sinnvoll. Daher helfe ich seit nunmehr 20 Jahren dabei, dass jeder die für sich richtige Lernmethode findet.

 
Lesen ist nicht lernen


Das Wiederholen von bereits Gelerntem ist wichtig. Bereits gelerntes Wissen muss in immer größer werdenden Abständen wiederholt werden. In welchen Abständen man neu gelernte Themen wiederholt (nach einer Stunde, einem Tag, einer Woche, zwei Wochen oder nach vier Wochen) ist sehr individuell und das bespreche ich mit meinen Studenten und Rechtsreferendaren im Einzelunterricht. Nur bei einem koordinierten Wiederholen wird Wissen dauerhaft im Langzeitgedächtnis gespeichert.

 

Dritter Schritt: Klausuren schreiben

 

In einem dritten Schritt wird das erlernte Wissen umgesetzt durch das Lesen von Fällen sowie das Schreiben von Klausuren. Erst wer sich in ein Rechtsgebiet eingearbeitet hat, wird in den Klausuren gut abschneiden und dadurch ein Erfolgserlebnis haben.

Karteikarten online im Internet:


Im Internet gibt es die – die nicht immer kostenlose – Möglichkeit, mit Karteikarten online zu arbeiten. Ein Lernen am Bildschirm ist für die wenigsten sinnvoll: Zum einen ist es ermüdend, viele Stunden am Computer zu verbringen. Jurastudenten und Rechtsreferendare verbringen sowieso viel Zeit am Computer, dann sollten sie nicht auch noch am PC lernen. Zum anderen ist die Gefahr der Ablenkung im Internet groß. Der Versuchung, noch kurz E-Mails zu checken oder bei der Bahn nach einer Zugverbindung zu suchen, können die wenigsten widerstehen.

Das Angebot an Karteikarten ist groß. Im Einzelunterricht (Nachhilfe & Juristisches Lerntraining) bespreche ich mit jedem Jurastudenten und Rechtsreferendar die individuelle und persönliche Lernmethode. Zudem verfüge ich über ein sehr großes Angebot an Karteikarten, die Ihr im Rahmen des Unterrichts von mir erhalten werdet. Kontaktiert mich gerne! Abschließend ist beim Lernen mit Karteikarten zu beachten, dass es nicht darum geht, das Wissen wortlautgetreu wiederzugeben, sondern es auch in eigenen Worten umschreiben zu können. Hat man das Gefühl, dies zu können, sollte man für eine Zeit die Karteikarten weglegen, mit dem Klausurenschreiben beginnen. Wenn Ihr Interesse an einem Klausurenkurs habt, könnt Ihr mich gerne kontaktieren.

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