Viele Studenten und Referendare rechnen sich stolz vor, wie viele Dutzende
Klausuren sie schon geschrieben haben. Keiner fragt, wie viele Klausuren unter
echten Bedingungen geschrieben wurden.
Die herkömmlichen Klausurenkurs-Angebote beim Uni-Rep und beim Repetitor sind
unter mehreren Gesichtspunkten problematisch.
Selbstbetrug und fehlende Disziplin:
Bei den herkömmlichen Klausurenkursen (in einem Repetitorium für Jura oder auch
beim Probeexamen an der Uni) schreiben die Studenten die Examensklausuren nicht
unter authentischen Bedingungen, sondern betrügen sich selbst. Die Klausuren
werden nicht in der vorgegebenen fünfstündigen Zeit, sondern über Stunden und Tage
verteilt geschrieben. Nicht wenige benutzen ihre Karteikarten, juristische Lehrbücher
und Skripte als Hilfsmittel. Manch einer sucht den Rat seiner Kommilitonen und
unterhält sich bei einer Zigarette über die Probleme der Klausur.
Dies alles ist Ausdruck fehlender Selbstdisziplin und einer fehlenden Anleitung zum
richtigen Lernen.
Klausurenschreiben als Gewissensberuhigung:
Für viele stellt die von mir beschriebene Art des Klausurenschreibens zumindest eine
Gewissensberuhigung dar. Man wähnt sich aktiv und fleißig („man tut was“).
Keine gründliche Korrektur:
Das größte Problem an den herkömmlichen Klausurenkursen (an der Uni im Uni Rep
oder im Repetitorium Jura) aber ist, dass die Klausuren nicht gründlich und
ausführlich korrigiert werden.
Der Korrektor erhält pro Klausur ein gewisses Honorar und muss auf diese Weise,
viele Klausuren in einer Stunde „schaffen“. Der einzelne Klausurteilnehmer ist ihm
nicht bekannt. Die Probleme des Einzelnen sind dem Korrektor oft auch egal. Denn
weder zu dem Studenten noch zu seinem Auftraggeber (Repetitorium Jura oder Uni-
Rep) hat er eine persönliche Bindung.